Aufgewachsen sind wir alle mit dem vermeintlichen Grundwissen, dass es die Jagd braucht, um die Tierbestände zu regulieren, die Jagd muss sozusagen die ausgerotteten Grossraubtiere ersetzen. Dabei wurde ein einfacher Fakt missachtet. Die Individuenstärke von Tierbeständen hängen auf der ganzen Welt nur marginal von „Raubtieren“ ab. Beutegreifer haben in der Regel einen nur qualitativen Einfluss auf die Populationen ihrer Beutetiere. Wichtige Regulierungsgrössen hingegen sind Krankheiten, Nahrungsangebote, Reviergrössen und die damit zusammenhängende Fertilität.
Höchste Zeit diese ignorierte Tatsache bekannt zu machen. Und wo die Jagd gesellschaftlich nicht relevant ist, gilt es erst recht auch die Konsequenzen zu ziehen. Zum Beispiel mit einem Jagdverbot im Kanton Basel-Stadt.
Jagdfrei in der Praxis
Der Kanton Genf kennt seit fast 40 Jahren ein Jagdverbot in seiner Verfassung. Trotz anderslautender Behauptungen der Jagdlobby ist dem so.
- Website Kanton Genf
- Vorbild Genf. Ein Artikel aus der Zeitschrift des BAFU zum Thema Biodiversität. Umwelt 2/2013
- Effizientes Wildschwein-Management im 8x grösseren Kanton Genf – eine Präsentation zum Thema von 2007 aus Genf
Jagdfrei in der Theorie
Professor Reichholf hat am 15. Oktober 2013 an einem Vortrag an der Uni Basel die Zusammenhänge auf verständliche Art erklärt. Auch hilfreich sind die beiden nachfolgenden TV-Beiträge. Sie erhalten dabei einen Einblick in die komplexen wildbiologischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge.
Vortrag von Prof. Dr. Josef H. Reichholf (Powerpoint-Slides)
Motion betreffend Einschränkung der Jagd im Kanton Basel-Stadt
FAQ
- Hier finden Sie die Antworten zu den wichtigsten Fragen zum Thema.
- Positionspapier der Basler Jäger und die dazugehörenden Erwiderungen
Weitere Links zum Thema
- Umfassendes Jagdverbot in Indien seit 1970/72
- Umfassende Jagdverbote in Costa Rica, Botswana und Kenya
- Teiljagdverbot in den Niederlanden wird ausgebaut
- Umfassendes Jagdverbot in Sri Lanka
- Hobbyjäger verweigern stressfreie Wildschweinregulierung
- Aargauer Jäger wollen Unterstützung vom Staat für Wildschwein-Bejagung
- aktuelle, offizielle Jagdstatistik BS für 2012: 10 Rotfüchse, 5 Dachse, 24 Rehe, 29 Wildschweine und 6 Rabenkrähen
- Abschüsse mit dem Ziel, Bestände niedrig zu halten, lehnt die Schweizerische Vogelwarte als nicht zielführend ab
- Jagdunfälle: die einzige Statistik, welche zum Thema Jagd nicht offiziell erhoben wird
- Wildtierschutz Schweiz startet Initiative zur Einschränkung der Jagd im Kanton Graubünden